Tschüß Kiel – es war schön bei Dir

 

vor dem altehrwürdigen Kieler Yacht Club
vor dem altehrwürdigen Kieler Yacht Club

In Kiel liegen wir in Düsternbrook im sogenannten Millionärsbecken – in unserem Fall trifft das leider nicht zu, aber wir waren schon oft hier und es gefällt uns. Der Hafenmeister begrüßt mich mit Namen und wir bekommen eine Menge Besuch. Ich hole das Auto aus Hamburg und mache mich an die Liste der Erledigungen. Morgends, eher spät-morgends, gibt es wochentags immer Unterricht. Danach Erledigungen. Beziehungsweise Werkunterricht.

Früher mußte ich mir von der Werft zwei Leitern holen und zu einer wackeligen Konstruktion zusammenbinden - jetzt brauche ich nur Emma
Früher mußte ich mir von der Werft zwei Leitern holen und zu einer wackeligen Konstruktion zusammenbinden – jetzt brauche ich nur Emma
Emma the rigger
Emma the rigger

 

Dem Mathematiklehrer...
Dem Mathematiklehrer…
wurde von seiner Schülerin ein Streich gespielt
wurde von seiner Schülerin ein Streich gespielt

Eines morgens bekomme ich eine Mail von Marinetraffic, daß „Constance“ in Brunsbüttel angekommen ist. Das ist das Boot von Tom und Ros Cunliffe, englischen Segelautoren, die wir auf unserer Reise 2013 in Cuxhaven kennengelernt haben und die uns den „Overnighter“ beigebracht haben – einen über-Nacht-Schlag, bei dem man einen Tag, die Nacht und den folgenden Tag oder einen Teil davon unterwegs ist. Weil man dabei keine Zeit verliert mit in den Hafen fahren, aus dem Hafen fahren und tausend Kleinigkeiten, kommt man viel weiter als bei Tagesschlägen. Wer weiß, wie unsere Reise damals verlaufen wäre, wenn wir den riesigen Unterschied nicht gleich ganz zu Anfang gezeigt bekommen hätten.

Wenn man in Brunsbüttel ist, fährt man wohl in den Kanal und kommt am anderen Ende in Kiel heraus. So ein netter Zufall. Ich simse ihnen. Sie wollen am nächsten Tag gleich nach Heiligenhafen weiter und wir verabreden uns deshalb dort. Sie sind extrem erfahrene Segler aber vor allem auch sehr nette Leute und wir verbringen einen schönen Abend bei Ihnen an Bord. Emma lernt von Ros Drachen aus Papier zu falten, die sich jetzt bei uns an Bord vermehren wie die Tribbles von Star Trek. Sie bekommt für diesen Abend eine Englischstunde gutgeschrieben, weil sie diesmal, anders als 2013, dem Gespräch lauscht und laufend „was heißt…?“ fragt.

Invasion of the Dragons
Invasion of the Dragons

Heute schließlich, nachdem die Liste beinahe ganz fast völlig erledigt ist und wir noch ein Tiefdruckgebiet abgewartet haben, bin ich ein letztes Mal nach Hamburg gefahren, habe das Auto abgestellt, die Batterie abgeklemmt, die letzten vergessenen Sachen mitgenommen, die Schlüssel beim Nachbarn abgegeben und bin mit der Bahn zurück nach Kiel gefahren. Denn der Plan ist, daß es morgen nach Bornholm losgehen soll.

Ob was draus wurde könnt Ihr bald hier lesen. Denn beim Fahrtensegeln gilt im Besonderen, daß Pläne dazu da sind, geändert zu werden.

Schlüsselbund fast leer
Schlüsselbund fast leer